Pulse of Europe Bonn besucht EU-Parlament

Dass sein T-Shirt einmal ins Museum kommen würde, hätte Manfred Mardinskij nicht gedacht, als er das blaue Oberteil mit dem Pulse-of-Europe-Logo bedrucken ließ. „Es ist aber frisch gewaschen“, scherzte der Pulse of Europe-Aktivist bei der Übergabe im Haus der Europäischen Geschichte. In dem Brüsseler Museum werden künftig neben Mardinskij T-Shirt auch noch weitere Andenken der pro-europäischen Bewegung ausgestellt.

In Brüssel besuchte die Gruppe aus Bonn zunächst das Europäische Parlament. Dort trafen die rund 20 Aktivisten die Europaabgeordneten Arndt Kohn (SPD) und Axel Voss (CDU), zu deren Zuständigkeitsbereich die Region Köln/Bonn gehört. Nach einer kurzen Vorstellung entspann sich rasch eine angeregte Diskussion über die Frage, wie die komplexen Themen aus Brüssel die Menschen zuhause besser erreichen könnten.

Aktivisten überreichen Bürgerwünsche an die EU

Eine Aktivistin berichtete, ihr schlage bei Gesprächen häufig Skepsis gegenüber ,denen da in Brüssel‘ entgegen. Der Abgeordnete Voss hat ähnliche Beobachtungen gemacht: „Mir begegnet auch, dass in der öffentlichen Diskussion zum Teil Europa als solches in Frage gestellt wird“, so Axel Voss. „Wichtig ist hier dann klarzustellen, dass bei allen Meinungsverschiedenheiten über politische Details das grundsätzliche Bekenntnis zum Friedensprojekt Europa gegeben ist. Frieden und Freiheit ist die Grundlage für den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der EU.“

Bei dem Gespräch überreichte die Gruppe den Europaabgeordneten die Neujahrswünsche der Bonnerinnen und Bonner an die EU. Zum Jahreswechsel hatte Pulse of Europe die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert, Ihre Erwartungen und Wünsche an die EU aufzuschreiben und in einen eigens dafür gebastelten EU-Briefkasten zu werfen. Die gesammelten Ergebnisse sowie die Briefbox gab die Gruppe in Brüssel an die Volksvertreter weiter.

Bonner Aktivisten übergeben Wünsche an die EU.

Beide Abgeordneten bedankten sich für die Anregungen und für das Engagement der Aktivisten. „Pulse of Europe macht Mut, dass es auch heute noch eine breite, parteiübergreifende Unterstützung für Europa in der Gesellschaft gibt“, fasste Arndt Kohn zusammen. „Europa lebt davon, dass sich Menschen dafür begeistern und mit eigenen Ideen einbringen. Pulse of Europe bildet eine Brücke zwischen Brüssel und zuhause.“

Selbstgenähtes Banner nun im Museum

Am Nachmittag besuchte die Gruppe aus Bonn dann das Haus der Europäischen Geschichte, eine 2017 eröffnete Ausstellung des EU-Parlaments. Dort übergaben sie verschiedene Objekte an die Sammlung des Museums. „Wir übergeben unter anderem unser erstes, selbstgenähtes Banner, sowie einige Pappschilder, die wir für eine Demonstration gebastelt hatten“, erklärt Aktivist Manfred Mardinskij, der die Kundgebungen in Bonn von Beginn an mitorganisiert hatte.

Die leitende Kuratorin, Dr. Andrea Mork, nahm die Objekte persönlich in Empfang und zeigte sich hocherfreut über die Ergänzung der Sammlung: „Diese Erinnerungsstücke sind ideal für uns. Wo könnte zum Beispiel das Banner besser hinpassen als in ein europäisches Museum, das sich der gemeinsamen Geschichte unseres Kontinents widmet?“ Die Bewegung Pulse of Europe, die 2016 in Frankfurt am Main gegründet wurde, ist mittlerweile in mehr als 20 Ländern aktiv. Der Bonner Zweig wird künftig im Haus der Europäischen Geschichte stellvertretend für die gesamte Bewegung gezeigt.

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